Alles auf Anfang…

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Der erste Tagebucheintrag im neuen Jahr 2020 hat lang auf sich warten lassen. Ich weiß das. Der Grund hierfür liegt im Sommer 2019 als ich mit Nervenschmerzen und Zuckungen in den Beinen zum Arzt gegangen bin. Ein B12-Mangel war der Grund. Auf Grund meiner Ernährung habe ich dieses Vitamin bereits unterstützend genommen, aber leider nicht genug.

So ein Nerv braucht dann etwa ein gutes halbes Jahr, um sich zu regenerieren. Bis dahin heißt es abwarten und versuchen, nicht durchzudrehen und das ist wirklich sehr schwer. Die Schmerzen sind immer da, sie gehen nicht weg, sie sind mal stärker, mal schwächer, aber sie sind immer da.

Ich konnte nur kleine Runden mit Bella laufen, musste mich oft hinsetzen und pausieren. Ich wollte so viel machen und konnte doch fast nichts. Ja, ich bin auch gern mal ein Couch-Potato, aber dazu gezwungen zu werden, das ist einfach nicht schön. Und schon befand ich mich in der Abwärtspirale und erkrankte an einer Depression. In den letzten fünf Monaten habe ich nicht einmal privat meine Kamera geschnappt und Fotos gemacht. Nein, es war mir alles zuviel: zuviel Nebel im Kopf, zuviel Gedanken, zuviel Gefühl von Nichts, zuviel Grübeln, zuviel Müdigkeit, zuviel Leere, zuviel von Nichts.

Es dauerte lange bis ich nicht mehr sauer und nicht mehr enttäuscht von mir war. Es dauerte, bis ich zugelassen und erkannt habe, dass Stärke auch darin besteht, sich seiner Schwäche bewusst zu sein und sie anzunehmen.

Ein Lied lief in dieser Zeit im Repeatmodus. Es gab meinen Gefühlen plötzlich Worte und ich verstand mein Denken wieder: „One by one“ von The New Shining…

„Trapped inside
Trying to find a way out
I wanna feel no more

The walls are closing in
And I can feel
The pressure start to rise
I try to hold on for dear life

One by one, bit by piece
I start to come undone
And things begin to unravel

This is not my kind of world
This is not where I belong
How can I escape these feelings“

Auf die nachfolgenden Fotos bin ich deshalb unheimlich stolz. Ich habe mir Bella und meine Kamera geschnappt und habe einfach für mich wieder fotografiert. Ich habe die Sonne und den Frühlingsduft genossen. Langsam geht es besser, auch wenn es sicher noch etwas Zeit in Anspruch nehmen wird, aber das ist okay! Der Nebel im Kopf lichtet sich und die Ideen kommen wieder, der Mut und die Freude…